Donnerstag, 3. September 2015

Mein Baby... (oder: Mamas Drama mit der Kinderkrippe)


..nein, es war noch nicht beim Friseur. Für eine Mama ist das alles noch viel schlimmer: Mein Baby geht jetzt in die Krippe. Also genauer gesagt gehen derzeit wir beide in die Krippe. Heute war Antons erster Tag. Wie lange habe ich schon auf diesen Tag hingebangt. Und seit heute bin ich sicher: Die Eingewöhnung ist bestimmt eher für die Mamas, als für die Kinder. 

Smash the Cake: Ein Trend aus den USA.
Macht Spaß - außer man bedenkt vorher
nicht so recht, wie man das Kind im Foto-
studio eigentlich wieder "entschlumpfen"
soll, damit nicht das ganze Auto blau ist.
Was hatten wir für schlimmer Weinanfälle zum Beispiel im Mai beim Fotografen - nicht einmal ließ sich Herr Baby runtersetzen zum Bilder machen, ohne ein riesiges Drama. Dabei hatten ich doch so einen tollen Plan: Smash the Cake für die Einladung zum ersten Geburtstag. Trotzdem sind viele tolle Bilder dabei herausgekommen.
Weinen muss man natürlich auch bei jedem anderen Anlass, wo Mama gemeiner Weise das Baby in der Fremde einfach so absetzt. Und sei es nur, um was aus der Tasche zu kramen (meistens Ersatzschnuller oder Nuckelflasche.. ach ja: Alternativ geht auch ein Keks..) oder mal eben irgendwo etwas zu bezahlen oder - und seien alle Mamas mal ehrlich - um ohne Baby auf dem Arm zum Klo zu gehen. Und ich meine  jetzt ohne Baby auf der Schüssel sitzen und nicht, dass Baby aus dem Bad ausgesperrt ist. Nein, nein.. das sitzt schon einen Meter davor und starrt einen aus (tränenschimmernden) Knopfaugen an.

Herz an Herz..
Und wehe Mama kommt auf den verwegenen Gedanken zu arbeiten oder telefonieren zu wollen. Also irgendwie könnte man sich als Mama ja auch auf die neue Lebensphase freuen, wenn der Nachwuchs zumindest drei Tage die Woche am Vormittag in der Krippe verräumt ist und man als Selbstständige auch tatsächlich mal seiner Berufung nachgehen kann oder sonst irgendwas erledigen. Keine Sorge, ich gehöre nicht zu denen, die sich ein schlechtes Gewissen von den Übermüttern machen lassen, weil ich mein Kind "abschiebe", denn so sehe ich die Sache überhaupt nicht. Anton hat andere Kinder zum spielen, die mit ihm toben und auf dem Boden rumturnen - alles was man zwar gerne für den Nachwuchs tut, sich dann aber manchmal Phasenweise auch irgendwie mal zu alt dafür fühlt (Wo ist der Zivi, der mir wieder hoch hilft??).

Mamas Kinderkrippenkäfer: Mit neuem
Shirt und Rucksack, die natürlich extra
noch genäht werden mussten.
Aber irgendwie geht es um mich: Wer kuschelt sich jetzt mit mir wach? Gibt mir vormittags feuchte Bussis? Welche Witzpille bringt mit zum Lachen? Treibt mich in den Wahnsinn und schaut mich dann mit schiefgelegtem Kopf mit seinen blauen Knopfaugen an? Spielt mit mir und kuschelt sich an mich und drückt mit, bis mir Hören und Sehen vergeht? Ja, genau: Niemand! Diese innere Unruhe, wenn es ruhig im Haus ist, und man kontrolliert ob das Kind nichts anstellt, obwohl man eigentlich weiß, dass es mit dem Papa bei der Oma ist, damit man mal zum arbeiten kommt? Mal sehen, wie lange ich nach der Eingewöhnung - oder trifft es Entwöhnung besser? - brauchen werde, um das Phantombaby zu besiegen.
Auch wenn ich heute eigentlich schon nach der ersten halben Stunde abgeschrieben war, bin ich froh, dass es Anton in der Krippe so gut gefällt, genau das habe ich mir ja gewünscht und für ihn gehofft. Natürlich habe ich auch nicht nein gesagt, wenn er nach mir geschaut hat und sich seine fünf Minuten Schmuseeinheiten abgeholt hat - oder war es eher umgekehrt, dass ich die bekommen habe? Nach dem Motto: "Bleib cool Mama, ich bin ja bei Dir, alles wird gut! Irgendwann schaffst Du das auch ohne mich.."

P.S.: Morgen zeige ich Euch Antons coolen Kinderkrippenrucksack inkl. Flaschentäschchen und sein T-Shirt, dass ich natürlich noch in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vorher genäht habe.